»pic-pom«
Dieses Handarbeitstool mit dem schönen Namen »Pic-Pom« stammt, wie an den schönen Modellen des Begleitheftes zu erahnen, aus den 1970er Jahren. Es handelt sich hier um ein Set zum Ausführen von »Pompon«- und »Pic-Pic«-Handarbeiten. Der Inhalt besteht aus einem Rahmenbausatz aus Kunststoff, der zu zwei verschiedenen Verwendungszwecken unterschiedlich zusammengesteckt werden kann und einer »Pic-Pic«-Nadel.
Für die »Pompon«-Technik setzt man den Rahmen so zusammen, dass die Spitzen innen und die Haken oben auf dem Rahmen liegen. Es werden Wollfäden in mehreren Lagen abwechselnd längs und quer über die Haken gespannt und dann, an den sich überschneidenden Stellen zusammengebunden. Anschließend schneidet man die oberen Fäden auf, wodurch kleine Wollbällchen = Pompons entstehen. Aus diesem Grundgewebe lassen sich z.B. Kissen und Decken herstellen.
Bei der »Pic-Pic«-Technik zeigen die Spitzen nach oben und die Haken nach innen. Ein Stoff wird straff über die Spitzen gespannt um die sogenannte »Pic-Pic«-Arbeit darauf auszuführen. Die beiliegende »Pic-Pic«-Nadel gleicht einer heutigen »Punchneedle«, die Technik ist identisch. Das Garn wird mit der Nadel durch den Stoff gestanzt, wodurch auf der Rückseite, der späteren Vorderseite, kleine Schlaufen entstehen. Dadurch ergibt sich eine effektvolle 3D-Stickerei, aus der man sich z.B. Kissen, Wandbehänge und Taschen machen kann.
Neu sind beide Techniken allerdings nicht. Die »Pompon«-Technik wurde schon früher auf sogenannten Spann- oder Webfixrahmen hergestellt und für die »Pic-Pic«-Nadel gibt es schon seit vielen Jahrzehnten unter unterschiedlichen Bezeichnungen wie z.B. »Wundernadel«, »Stickapparat« oder »Stanznadel«.
Einige dieser Vorgängermodelle befinden sich in unserer Sammlung. Die Qualität und Funktionalität dieser Nadeln ist trotz des höheren Alters immer noch besser, als dieses Set aus den 1970er Jahren. Der vermehrte Einsatz von Kunststoff hat sich hier nicht bewährt. Das Material trocknet mit den Jahren aus und wird brüchig, einige der Haken und Spitzen sind leider schon abgebrochen. Spaß gemacht hat das Ausprobieren trotzdem, und ein weiteres Projekt ist auch schon geplant 🙂
Ein Testvideo dazu findet ihr auf unserem Instagram-Account (externer Link).
andrea hamburg, 27. oktober 2024