one wo*man‘s trash is another wo*man‘s treasure
Im Ruhrgebiet sieht man alle paar Monate Sperrmüllhaufen in den Straßen stehen. Während unserer Studienzeit stoppten meine Mitbewohnerin und ich regelmäßig an diesen Haufen und stöberten zwischen Holzbrettern, Sofas und Kisten nach »gutem Müll«; Sperrmüll war für uns die reine Schatzsuche. So sammelten sich mit der Zeit ein Sessel, Regale oder auch schicke Taschen bei uns an. Denn was anderen oft nicht mehr brauchbar vorkam, fand in unserer Wohnung einen neuen Platz. Auch beim Handarbeiten ist uns der aus dem Englisch stammende Spruch mit der Originalformulierung »One Man’s Trash Is Another Man’s Treasure«, ein wichtiges Leitmotiv.
Die Redewendung deutet darauf hin, dass das, was eine Person als wertlos erachtet, von einer anderen als wertvoll angesehen werden kann. Diese Idee reflektiert die Tatsache, dass Menschen unterschiedliche Werte, Geschmäcker und Bedürfnisse haben.
Der Ursprung dieser Redewendung reicht weit zurück und wird möglicherweise auf das Sprichwort »Des einen Fleisch ist des anderen Gift« zurückgeführt, das erstmals 1576 dokumentiert wurde. Dieses Konzept wurde auch von römischen Dichtern wie Lukrez in »De Rerum Natura« aufgegriffen, der darauf hinwies, dass das, was für eine Person Nahrung ist, für eine andere bitteres Gift sein kann.
Historische Beispiele und verwandte Redewendungen zeigen, dass diese Idee seit Jahrhunderten existiert. Beispiele für sinnverwandte Redewendungen sind:
- »What’s useless to one is valuable to another« = »Was für den einen nutzlos ist, ist für den anderen wertvoll
- »Discarded by one, prized by another« / »What one discards, another cherishes« – Was der eine wegwirft, schätzt der andere
In der heutigen Zeit gewinnt dieses Konzept, insbesondere im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit und Umweltschutz, an Bedeutung. Wiederverwendung und Recycling von Materialien werden immer wichtiger, um Abfall zu reduzieren und Ressourcen zu schonen. Die Idee, dass der Müll des einen der Schatz des anderen sein kann, ermutigt uns, kritisch über unseren Konsum nachzudenken und Möglichkeiten zur Wiederverwendung und Recycling zu erkunden.
In unseren Handarbeiten findet die Redewendung immer wieder ihren Platz, insbesondere und wortwörtlich in unserem Fundus. Wir sammeln und bewahren Materialien, die für andere vielleicht wertlos erscheinen, und transformieren sie mit Kreativität in etwas Neues und Wertvolles. Ein einfaches Kofferband wurde so schon zum Taschengriff, eine Werbetasche fand ihre Bestimmung als Laptop-Case, und alte T-Shirts reißen wir regelmäßig zu neuem Garn. Dieser kreative Prozess erfordert zwar oft etwas Vorstellungsvermögen, umso mehr Spaß und Freude bereitet es jedoch auch, wenn man Dingen eine neue Rolle schafft.
Die Förderung von Aufgeschlossenheit, Vielfalt und Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt dieser Denkweise. Sie lädt uns ein, das Potenzial in den Dingen zu erkennen, die wir vielleicht übersehen, und ermutigt uns zu einem einfallsreicheren und nachhaltigeren Umgang mit unseren Besitztümern und der Welt um uns herum. Letztendlich fordert sie uns dazu auf, den Wert von Ressourcen zu schätzen und sie nicht leichtfertig wegzuwerfen, sondern stattdessen kreativ zu nutzen und zu pflegen.
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quellenverzeichnis enthät externe links:
Mr Gregs English Cloud (2023). Expansion Of Idea: One Man’s Trash Is Another Man’s Treasure. Website Mr Gregs English Cloud (Lernplattform): https://www.mrgregenglish.com/expansion-of-idea-one-mans-trash-is-another-mans-treasure/(letzter Zugriff: 13. März 2024)
U.S. Dictionary (2023). One Man’s Trash is Another Man’s Treasure: Definition, Meaning and Origin. Website des U.S. Dictionary: https://usdictionary.com/idioms/one-mans-trash-is-another-mans-treasure/ (letzter Zugriff: 13. März 2024).
liva puerto de la cruz / tenerife, 03. märz 2024