aus dem nähkästchen plaudern
»Aus dem Nähkästchen zu plaudern« hört sich eigentlich ganz harmlos an, was aber tatsächlich nicht immer der Fall ist. Es werden dabei häufig sehr persönliche Gegebenheiten und nicht selten auch Geheimnisse preisgegeben, die der- oder diejenige dann mit anderen teilt. Dabei kann es sowohl um die eigenen als auch um die Geheimisse anderer gehen. Also immer schön aufpassen, wer mithört!
Und woher kommt die Redewendung?
Der Ausdruck geht darauf zurück, dass Frauen früher geheime Dinge häufig in ihrem Nähkästchen versteckt haben. Denn der galt als ein sicheres Versteck, zu dem kein anderer Zugriff hatte. Besonders gerne bewahrten Frauen früher Liebesbriefe dort auf. Wenn sie sich mit anderen Frauen zum Handarbeiten trafen (siehe hier auch unseren Beitrag aus Juni 2022 über Kränzchenarbeiten (externer Link)), holten sie die Briefe aus dem Nähkästchen hervor, zeigten sie und plauderten über den Inhalt.
Und so wurden dann auch im Roman Effi Briest von Theodor Fontane (1896) enthüllende Briefe eines außerehelichen Liebhabers im Nähkästchen versteckt – und später entdeckt!
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aus dem nähkästchen pladuern, in PONS [Wörterbucheintrag]: https://de.pons.com/p/wissensecke/phrasen-und-wendungen/aus-dem-naehkaestchen [letzter Zugriff: 16.02.2025]
Böker, Elisabeth [2025]: Redewendung Aus dem Nähkästchen plaudern. In: G+J Medien GmbH [Hrsg.] Geolino [online]: https://www.geo.de/geolino/redewendungen/4634-rtkl-redewendung-aus-dem-naehkaestchen-plaudern [letzter Zugriff: 16.02.2025]
elke olfen, 15. februar 2025